Orchon-Runen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wechseln zu: Navigation, Suche

Orchon-Runen (auch Köktürkische Schrift) sind das erste zur Verschriftung von Turksprachen verwendete Alphabet. Der Name stammt vom Hauptfundort der Inschriftenstelen am Orchon und der rein formalen Ähnlichkeit zu den germanischen Runen, die allerdings keinen Anlass für eine Verwandtschaftsannahme bietet. Es wurde von den Göktürken zur Schreibung des Uigurischen erfunden.

Die wichtigsten Inschriften entstanden in der Zeit des zweiten Khaganats (682–745), besonders in den 20er und 30er Jahren des 8. Jahrhunderts und während des uigurischen Kaganats (745–840). Im 9. Jahrhundert wurden die Orchon-Runen durch die von der Aramäischen Schrift abstammende Uigurische Schrift ersetzt.

Kyzylinschrift in den mit der Orchon-Runen verwandten Jenissej-Runen (ca.730 n.Chr.)
vergrößern
Kyzylinschrift in den mit der Orchon-Runen verwandten Jenissej-Runen (ca.730 n.Chr.)

Literatur

  • Wolfgang-Ekkehard Scharlipp: Die frühen Türken in Zentralasien. Darmstadt 1992. ISBN 3-534-11689-5

Weblinks

Ausgabe
  • DVD-ROM-Ausgabe vom 20. September 2006